5 Punkte für gute Teamarbeit.
Aber auch auf dem Trail, könnt Ihr Eure Hunde unterstützen. Angefangen bei der Geschwindigkeit, mit der Ihr unterwegs seid.
Kein Klotz am Bein sein
Natürlich müsst Ihr das angeschlagene Tempo eine Weile durchhalten. Ihr dürft also nicht zu schnell unterwegs sein. Aber Ihr solltet auch nicht wie ein nasser Sack, hinten an der Leine hängen. Euer Hund macht ja schon die ganze Arbeit, da sollte er nicht noch den Eindruck bekommen, das Ihr ihn bremsen wollt. Ist der Hund auf dem Trail abgelenkt, schnüffelt oft in privater Mission oder pinkelt andauernd, kann dies auf ein zu langsames Suchtempo hindeuten. Ja, auch für den Menschen kann Mantrailen Sport bedeuten. Glaubt mir, ich weiß wovon ich rede. Manchmal ist der einzige Weg, den Hund beim Suchen nicht zu frustrieren, als Mensch fitter zu werden.
Der heiße Draht zum Hund
Ein weiteres wichtiges Element, welches Dich und Deinen Hund verbindet, ist die Leine. Mit ihr spürt Ihr Euren Hund. Erinnert Ihr Euch an das Dosentelefon, das wir als Kinder benutzt haben. Es Bestand nur aus zwei Dosen und einer gespannten Schnur dazwischen. Sprach man in die eine Dose, konnte man das in der anderen Dose hören. Aber nur solange die Schnur gespannt war, hing die Schnur durch, riss die Verbindung ab. Genau den gleichen Zweck erfüllt die Leine beim Trailen, es ist Eure Verbindung zum Hund. Über die Leine wird kommuniziert, es werden Informationen UND Emotionen ausgetauscht. Deshalb ist das Leinenhandling so wichtig. Die Leine sollte immer auf Spannung sein, das erreicht Ihr indem Ihr die Leine einholt oder auslasst, wozu Ihr beide Hände benötigt. Eine Führhand und eine Hand für den Rest der Leine. Welche Eure Führhand ist, müsst Ihr ausprobieren. Es gibt durchaus Rechtshänder, die mit Links führen. Aber auch hier gibt es je nach Hundetyp und Arbeitsweise Unterschiede.
Verunsicherung vermeiden
Außerdem sollte es keine Rucke in der Leine geben, Ihr müsst die Leine also weich führen und auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Besonders stark ruckt es in der Leine, wenn der Hund bremst (Leine hängt) und dann wieder Gas gibt (Leine spannt sich mit einem Ruck). Ebenso schwierig kann ein abrupter Richtungswechsel sein. Der dümmste Fehler ist das Einhängen der Leine am Boden, wenn Ihr das Ende hinter Euch her schleift. Denkt daran das jeder Ruck Eurem Hund das Signal gibt, einen Fehler bei der Suche gemacht zu haben. Dies sorgt für maximale Verunsicherung, heißt es doch so viel wie: Da geht es nicht lang! Und das obwohl die Duftspur dort entlang führt. Ein sensibler Hund orientiert sich nach einem Ruck zu Euch zurück und bittet um Hilfe. Was wollt Ihr ihm dann sagen? Wenn es nur geradeaus weiter geht, bekommt man das wieder hin. Mitten auf einer Kreuzung, wenn der Hund gerade richtig abgebogen war, ist ein solcher Fehler fatal. Haltet die Leine also immer auf Spannung und seid auf Alles gefasst.
Keine Richtung vorgeben
Hunderücken und Leine bilden eine Linie. Ihr solltet immer exakt hinter Eurem Hund laufen. Mit jedem Winkel zwischen Leine und Hunderücken, zieht Ihr den Hund in eine Richtung. Wenn also der Hund beschließt einen Meter neben dem geteerten Weg auf der Wiese zu laufen, solltet Ihr das auch tun. Läuft er kurz eine Böschung hoch, lauft Ihr hinterher. Auch wenn Ihr vermutet oder sogar seht, das es dort nicht weiter geht. Wenn Ihr auf der linken Straßenseite lauft und der Hund auf der rechten und Ihr kommt an eine Kreuzung, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, das der Hund nach links, zu Euch, läuft. Auch wenn die Spur eigentlich nach rechts führt. Auch hier habt Ihr die Möglichkeit dem Hund zu zeigen, das Ihr ihm vertraut. Lasst ihn führen und folgt ihm ohne nachzudenken. Gefährliche Situationen sind davon natürlich ausgenommen.
Die lange Leine
Damit der Hund frei arbeiten kann, sollte er von Euch auch immer so viel Leine bekommen, wie die Situation es zulässt. In der freien Natur läuft der Hund also 5-8m vor Euch. Ist die Gegend unübersichtlich oder könnten Autos auftauchen, haltet Ihr die Leine entsprechend kürzer. Eine lange Leine hat zudem den Vorteil, das sich der im letzten Absatz erwähnte Winkel zwischen Hund und Leine verkleinert, solltet Ihr mal nicht direkt hinter dem Hund sein. Gibt es lange Geraden mit Häuserecken, lasst Ihr die Leine auf der Geraden aus und holt sie vor der Ecke wieder ein. Nicht indem Ihr den Hund bremst, sondern indem Ihr zum Hund aufschließt und dabei die Leine aufrollt. So habt Ihr den best möglichen Kontakt zum Hund, stört ihn aber nicht bei der Arbeit.
Vertrauen durch Körpersprache
Ein weiterer wichtiger Punkt ist Eure Ausrichtung zum Hund. Zeigt ihm nicht die kalte Schulter, sondern bestätigt ihn in seiner Arbeit. Das könnt Ihr tun, indem Eure Brust immer in Richtung Hund zeigt. Wenn der Hund die Richtung ändert und sei es auch nur kurzfristig, dreht Ihr zumindest Euren Oberkörper mit, um zu signalisieren, dass Ihr noch bei ihm seid und seine Arbeit unterstützt. Stellt Euch einfach vor Ihr habt eine Taschenlampe in der Brust. Der Hund sollte den davon ausgehenden Lichtkegel nie verlassen. Ihr bewegt Euch als Einheit, eben dynamisch und als Team.
Nicht in die andere Richtung
Außerdem solltet Ihr Euch nie gegen die Bewegungsrichtung Eures Hundes bewegen. Auch nicht wenn Ihr ihm aus dem Weg gehen wollt. Ihr würdet den Hund sonst mit Eurer Körperbewegung vom Trail ziehen. Denkt daran, eigentlich ist die Leine ja immer gespannt, entfernt Ihr Euch vom Hund, zieht Ihr ihn mit, wortwörtlich. Das funktioniert leider auch, wenn die Leine mal durchhängt. Ist der Raum begrenzt oder Ihr steuert auf eine Kreuzung zu, müsst Ihr also vorausplanen und gut überlegen wo Ihr stehen bleibt. Im Extremfall, wenn alles schief geht, dreht der Hund um, Läuft direkt auf Euch zu und Ihr steht mit breiter Brust vor Ihm. Dann blockiert Ihr den Hund total und gibt es keine Möglichkeit für ihn auszuweichen oder Ihr habt einen sensiblen Hund, dann bleibt er einfach stehen und die Suche ist vorbei. Meist hilft schon ein einfaches zur Seite drehen auf der Stelle, um den Hund passieren zu lassen.
5 Punkte für gute Teamarbeit
- Nicht die kalte Schulter zeigen (Brust immer Richtung Hund)
- Nicht gegen die Bewegungsrichtung des Hundes gehen (sonst folgt der Hund)
- Kein Winkel in der Leine (Hunderücken und Leine bilden eine Linie)
- Kontaktverlust und Ruckeln vermeiden (Nachfassen und Leine geben)
- Positionierung in der Kreuzung, Aktiv und Passiv Zone (beim nächsten Mal)
Euer Uwe
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