Mantrailen lernen 2/2
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Mantrailen lernen 2/2

Warum Hunde Menschen suchen, der zweite Teil!

Variante 2 (für hibbelige Hunde)

Wie Ihr bei der ersten Variante seht, ist alles darauf ausgelegt den größt möglichen Jagdtrieb beim Hund auszulösen. Wenn Ihr bereits einen sehr triebigen Hund habt, der sowieso schon immer auf 180 ist, führt der erste Weg oft dazu, dass der Hund vor dem Start völlig überdreht. Das ist für den Hund nicht schön und schadet auch der Konzentration bei der Suche. Daher gibt es für diese Hunde eine Alternative für ihren ersten Trail.

Man überspringt den Reiz der flüchtenden Beute und beginnt direkt mit der Suche. Dabei hoffen wir darauf, das der Hund der Spur aus reiner Neugier folgt. Daraus resultiert auch, das die ersten Strecken extrem kurz sein müssen, um den Hund schnell zum Erfolg führen zu können.

Der Hund wartet also im Auto, während die Versteckperson die Tüte ablegt und 5-10m zum Versteck läuft. Dann führt der Halter den Hund zum Start und lässt ihn schnüffeln. Wenn sonst keine Spuren vorhanden sind, folgt der Hund meist der kurzen Spur zur Versteckperson. Darauf folgt großes Lob und die Belohnung. Manchmal kann das ein wenig dauern, habt Geduld. Um es dem Hund etwas einfacher zu machen, wählt man meist einen großen flauschigen Geruchsträger ohne Tüte, wie z. B. einen Pulli.

Zusätzlich kann man alle paar Meter einen weiteren kleinen Geruchsartikel ablegen und die Zielperson kann kleine feste Schritte machen. Es hilft auch, wenn der Hund zuerst eine Person sucht die er kennt und mag oder die ihn vorab gefüttert hat oder mit ihm gespielt hat. Den Rest muss der Hund aber alleine schaffen. Für diesen Schritt brauchen wir nicht zwingend eine Leine. Wichtig ist es keine Spur mit Futter zu legen, ansonsten zeigen wir dem Hund wie er Futter sucht.

Aus dieser Übung heraus steigern wir, wie in Variante eins, den Schwierigkeitsgrad. Aber erst dann, wenn der Hund das Suchen der Spur mit dem Menschen und der Belohnung verknüpft hat. Das seht Ihr daran, dass der Hund mit der Nase am Boden zielstrebig vom Start zur Versteckperson läuft.

Natürlich könnt Ihr beide Varianten auf Euren Hund und seine Energie individuell anpassen oder Ihr könnt auch beide Vorgehen kombinieren.

Das Startritual

Bei beiden Varianten wir das Startritual integriert sobald der Hund tatsächlich sucht. Wir ihm also nicht mehr erklären müssen, was er tun soll, wenn er an der Geruchsprobe ankommt. Das Startritual besteht aus mehrere Teilen und Zielt darauf ab den Hund in den „Arbeitsmodus“ zu versetzen. Da beim Mantrailen andere Regeln gelten, als im normalen Hundealltag. Denn auf dem Trail darf er zwar an der Leine ziehen und bekommt keine Kommandos mehr, sollte aber keine privaten Termine mehr wahrnehmen und konzentriert suchen. Zu den privaten Terminen gehören Schnüffelpausen, Hundebegegnungen, Menschen begrüßen oder an der Pommessbude bremsen.

Der Hund wir am normalen Halsband vom Auto bis kurz vor den Start geführt. Dort bekommt er sein Geschirr angezogen und wir vom Halsband in dieses umgehakt. Dann geht es zur Probe, auf Kommando wir angerochen. Entweder am Boden oder Ihr haltet dem Hund die Tüte hin. Danach erfolgt das Kommando fürs Suchen und los gehts. Bitte wählt als Kommando kein Wort welches oft verwendet wird. Dies kann den Hund verwirren. „Trail“ ist als Startbefehl also eher ungeeignet.

Darauf müsst Ihr achten:

Wenn Ihr dem Hund die Tüte über die Nase stülpen wollt, wie viele Profis, müsst Ihr darauf achten, dass er keine tüten Aversion entwickelt. Denn viele Hunde empfinden diese Aktion als unangenehm. Hier gibt es Wege, dieses Überstülpen außerhalb des Trailens zu üben.

Bei der Auslage des Geruchsstoffes sollte darauf geachtet werden, diesen an einer Stelle abzulegen, an der nicht zu viele andere Gerüche vom wesentlichen ablenken. Wie z. B. an Laternen, da andere Hunde dort oft hin pinkeln. Außerdem darf der Start nicht von der Versteckperson kontaminiert sein. Das bedeutet die Versteckperson darf dort nich schon gelaufen sein.

Auf der ganzen Strecke sollten keine Hemmungen für den Hund existieren die Meideverhalten auslösen. Dazu gehören Brennnesseln und Dornen aber auch Geräusche, Menschen oder Fahrzeuge. Einfach alles, worauf Euer Hund unsicher reagiert. Später kann man diese Faktoren bewusst integrieren um dem Hund zu helfen, damit zurecht zu kommen. Zu Beginn wäre aber die Ablenkung zu stark.

Kleine Steigerungen sind das A und O beim Mantrailing, zu beginn sollten nur kurze Strecken ohne Komplikationen gelegt werden. Der Hund sollte immer Erfolg haben und den Trail nicht all zu weit verlassen.

Euer Uwe
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