Hormoncocktail
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Hormoncocktail

Was passiert beim Trailen im Hund?

Wenn ein Hund Trailt, wird ein Cocktail chemischer Botenstoffe ausgeschüttet, der extrem selbstbelohnend wirkt. Wie auch bei der Jagt sind die wichtigsten Beteiligten das Adrenalin, Noradrenalin und das Dopamin.

Das aktive Stress-System (Adrenalin, Noradrenalin) steigert kurzfristig die Leistungsfähigkeit, -bereitschaft und Ausdauer der Hunde und schärft Ihre Sinne. Atmung und Puls steigen, Energie für die Muskeln wird freigesetzt. Adrenalin baut sich nur langsam ab und hat eine Halbwertzeit von ca. 20 Minuten. Daher sind Ruhe und ausgedehnte Pausen nach dem Trailen auch so wichtig für den Hund.

Dopamin

Unter Dopamineinfluss empfinden Hunde ein extremes Glücksgefühl, das sie gerne immer wieder erleben möchten. Erwartungshaltung und Motivation steigen, weil sich der Organismus daran „erinnert“, welch tolles Gefühl das Trailen zuvor erzeugt hat. Besonders eine, am Anfang der Verhaltenskette stehende Handlung, ist davon betroffen, nämlich der Start. Diese Tatsache nutzen wir im Training, in Form des Intensitys.

Dopamin macht also Motivation. Es verursacht appetetives, zielgerichtetes Verhalten oder auch Wanting-Verhalten genannt. Es hat eine kurze Halbwertszeit von 5-10 Min und wird unter anderem zu Adrenalin abgebaut. Wenn wir Dopamin als Motivation nutzen wollen, sollten die Einheiten also kurz aufeinander folgen. Das noch vorhandene Dopamin und der Memoryeffekt garantieren einen hohe Motivation.

Im Training nutzen wir zwei weitere Elemente um die Dopaminproduktion zu steigern und somit auch die Motivation des Hundes. Zum Einen stellen wir dem Hund eine fantastische Belohnung in Aussicht. Zum Anderen setzen wir dem eigentlichen Start einen Motivationslauf, in Form eines Intensity voran. In dem ein energiereicher Start mit einer kurzen, schnellen Suche und einer tollen Belohnung kombiniert wird.

Da Dopamin nicht beim Erhalt der Belohnung ausgeschüttet wird, sondern vorher, wenn der Hund die Belohnung erwartet, ermöglicht dieses Vorgehen dem Hund eine hoch motivierte Suche, vor allem nach dem Intensity. Interessanterweise wird mehr Dopamin ausgeschüttet, wenn die Belohnung nicht ganz sicher ist. Da wir nach dem Trail den Hund aber wieder in Ruhe bringen wollen, wird jede Suche belohnt.

Endorphine und Serotonin

Während nach dem Fund die Belohnung gegeben wird, werden Endorphine und Serotonin freigesetzt und lösen das Liking aus, was man am Besten mit eine hohen Zufriedenheit des Hundes beschreiben kann. Die Endorphine dämpfen den Dopaminspiegel, die Erwartungshaltung sinkt, der Hund kann wieder runterfahren. Serotonin wird oft auch als „Glückshormon“ bezeichnet, es wirkt beruhigend und befriedigend. Durch die Ausschüttung von Serotonin wird ein Zustand des Glücks und des Wohlbefindens geschaffen, den der Hund gerne beibehalten möchte, er kommt ins Liking.

Durch zusätzliches Lob und ruhige Bestätigung ggf. langsames Streicheln (der Hund muss es mögen) fördern wir außerdem die Oxytocinproduktion und vertiefen die Bindung zu unserem Hund. Außerdem reduziert Oxytocin ebenfalls den Stress (Adrenalin), der durch die Suche entstanden ist.

So kann der Hund, zurück im Auto, in aller Ruhe entspannen.

Euer Uwe
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